Die Argumente sind längst ausgegangen. Weder die gebetsmühlenartigen Forderungen nach weiteren Sanktionen noch die immer leiser werdenden Appelle, nicht auch die letzten Gesprächsfäden noch abreißen zu lassen, können über die Eiseskälte hinwegtäuschen, die sich mittlerweile über das deutsch-russische Verhältnis gelegt hat – und die auch die Haltung des westlichen Europas zu seinem größten östlichen Nachbarn beherrscht.
Es geht schon gar nicht mehr um den Interessenkonflikt bei Nord Stream 2, um den Prozess gegen Nawalny, den Berliner Tiergartenmord oder das drohende Ende von Memorial. Das wirklich Erschreckende an der sich immer weiter verschärfenden Lage ist, dass sie diffus zu werden beginnt, dass sie die Ebene der operativen und immer noch lösbaren Konflikte verlässt und sich in ein großes Bedrohungsszenario verwandelt, das …